Sonntag, 14. Dezember 2008

Verbesserung der 1. Schularbeit (Die Räuber)

Das Drama "Die Räuber" von Friedrich Schiller (1759-1805) wurde in der Epoche des Sturm und Drang (1767-1885) verfasst. Das Stück ist aufgebaut auf den strikten Regeln der Moralvorstellungen, wie zum Beispiel Bruderliebe, Vaterliebe und Ehre. Diese Vorstellung von Moral und Ehre waren zu dieser Zeit sehr wichtig. In dieser Werkbesprechung über das Stück "Die Räuber" werde ich einige Punkte, die mit Sturm und Drang in Verbindung stehen, analysieren und das Bild des Tyrannen, die damalige Gesellschaft und die Frage, ob die Kritik dieser beiden Punkte noch aktuell ist behandeln. Gegen Ende werde ich meinen persönlichen Eindruck in diesem Zusammenhang erläutern.

Das Bild des Tyrannen im Stück stimmt sehr genau mit den Vorstellungen in der Epoche Sturm und Drang überein. Das Gegenteil ist nämlich das Universalgenie, der starke Kerl. Dieser wird von Karl repräsentiert. Franz, sein Bruder, ist der unberechenbare Tyrann, der völlig gegen die Moral- und Ehrvorstellungen verstößt. Er weist keinerlei Vaterliebe noch Bruderliebe auf. Er will alles aus dem Weg räumen, nur um der Herrscher zu sein. Das Problem für Franz ist, dass er der zweitgeborene Sohn ist und deshalb keinen Anspruch auf das Erbe oder den Thron hat. Er versucht nun heimtückisch Karl aus dem Leben des Vaters zu streichen, indem er diesem einige schlechte Dinge über seinen Lieblingssohn, dem "Genie", erzählt. "Man hat ihm Steckbriefe nachgeschickt, die Beleidigte schreien laut um Genugtuung, ein Preis ist auf seinen Kopf gesetzt - der Name Moor". (Akt 1,1,S.11) Dieses Zitat zeig einen Verstoß gegen die Ehrvorstellungen des Sturm und Drang. Karl verschmutzt den adeligen Namen Moor, was den Vater sehr erschüttert. Er verschafft sich damit keinen guten Ruf der Gesellschaft. Franz erreicht mit seiner Tyrannei viele seiner Ziele. Er denkt während seinen üblen Taten kaum and Bruder- und Vaterliebe. Schlussendlich begeht er die schlimmsten Sünden, nämlich den Vater- und Brudermord. Erst gegen Ende kennt Franz keinen Ausweg mehr. Er hat nun Angst vor dem Tod. Sturm und Drang hat eine bestimmte Vorstellung vor dem Tod. Es gibt sozusagen ein "jüngstes Gericht". So scheitert der Tyrann am Ende.

Die Gesellschaftskritik in diesem Werk kann man sehr gut mit den Ansichten von Karl erläutern. Karl sollte eigentlich in Leipzig studieren, doch er führt lieber ein Luderleben mit seinen Kumpanen. Er macht sich sehr viele Gedanken über die Gesellschaft. Später führt er auch ein Räuberleben, um sich sozusagen an der Gesellschaft zu "rächen". Er will seinen Wille nicht in Gesetze schnüren und lässt sich regelrecht von Spiegelberg zum Räuberleben verführen. Die anderen Räuber erwählen ihn sogar zum Hauptmann. Karl kritisiert einiges an der Gesellschaft. "Mir ekelt vor diesem tintenkleckrenden Säkulum, wenn ich in meinem Plutarch lese von großen Menschen." (Akt 1,1,S.19) Dieses Zitat zeigt , dass er kaum Interesse am studieren hat weil er später auch noch erwähnt, dass die Studenten sich "das Mark aus dem Schädel" studieren. (gleiche Stelle im Buch) Völlig erschüttert ist Karl, als er erfährt, dass sein Vater ihm trotz eines Briefes von Karl sein Leben in Leipzig nicht vergibt. Von da an versteht er die Gesellschaft noch weniger. "Menschen - Menschen! falsche, heuchlerische Krokodilbrut! Ihre Augen sind Wasser! Ihre Herzen sind Erzt!" (Akt 1,2,S.31) Er ist völlig außer sich und fragt sich, ob das Vaterliebe sein kann. Ab diesem Zeitpunkt, weiß er endgültig, dass er sich an der Gesellschaft rächen möchte und der Räuberbande als Hauptmann beitritt. "Oh ich möchte den Ozean vergiften, daß sie den Tod aus allen Quellen saufen! Vertrauen, unüberwindliche Zuversicht, und kein Erbarmen!" (Akt 1,2,31) Das Zitat zeigt nochmals seinen großen Ärger über die Gesellschaft.

Mit der heutigen Zeit haben sich die Kritikpunkte der Tyrannei und Gesellschaft doch sehr stark verändert. Als Tyrann wird womöglich jemand bezeichnet, der ein sehr aggressives Verhalten hat und sich mit Gewalt einen hohen Stellenwert in der Gesellschaft erkämpfen will. Der Unterschied zwischen der heutigen Kritik an Tyrannei ist, dass wir keine so strikten Moralvorstellungen mehr haben. Ein Schwur zu brechen ist nicht mehr dasselbe wie in der Epoche des Sturm und Drang. Damals galt der Schwur bis in den Tod. Bei uns gehört der Satz "Ich schwöre..." schon zur normalen Umgangssprache. Brudermord und Vatermord, wie es der Tyrann Franz in "Die Räuber" begangen hat, hat bei uns auch keine große Bedeutung mehr. Ein Streit zwischen Eltern und Kindern ist heutzutage schon normal und verständlich und wir nicht als Mord bezeichnet. Eltern sind auch oft geschieden, was zu dieser Zeit nicht üblich war. Der Vater wurde als Herr bezeichnet und wenn es einen Streit gab, musste man sich so schnell wie möglich wieder versöhnen, um das Wohl der Familie nicht zu gefährden.

Mein Eindruck in diesem Zusammenhang ist, dass die Gesellschaft damals sehr streng war. Die strikten Vorstellungen von Moral und Ehre ließen den Leuten damals nicht viel Freiraum. Das erkenne ich beispielsweise gut an den Charakteren Karl und Amalia. Aufgrund der Schwüre, die sie unbedingt einhalten mussten, konnten sie nicht glücklich ihr Leben zusammen verbringen. Amalia schwor Karl immer treu zu bleiben, doch Karl schwor den Räubern für immer ihr Hauptmann zu bleiben. Die Schwüre galten bis in den Tod. Diese Moralvorstellungen haben bei mir den größten Eindurck hinterlassen.

"Die Räuber" ist ein typisches Drama des Sturm und Drang. Schiller hat es wesentlich auf den Moral- und Ehrvorstellungen dieser Zeit aufgebaut und so zieht sich das Drama bis zum Ende durch.

Dienstag, 21. Oktober 2008

Österreich im Wahlfieber!

Deine Stimme zählt!
Mit solchen Werbeslogan wurde die Nationalratswahl 2008 in die Gänge geleitet.
Wie immer hat der Wahlkampf zwischen den Parteien mit großen Plakaten und vielen Versprechungen unserer Politiker stattgefunden. Jedes Medium, wie zum Beispiel Fernseher, Radio und Zeitschriften sind als Informationsquelle für das Volk verwendet worden. Bei den zahlreichen Fernsehdiskussionen zwischen den Politikern habe ich den Eindruck bekommen, dass es auch dieses Jahr wieder sehr schwierig werden wird eine gute Koalition zu bilden.
Die Themen zur Wahl waren sehr vielfältig, doch meiner Meinung nach wurden einige wichtige Dinge vernachlässigt. Interessant für mich wäre wenn die Politiker mehr über Umwelt, Soziale Sicherheit und Jugendschutz sprechen würden. Ich finde auch, dass sie das Thema Strafrecht zu wenig behandelt haben. Ebenfalls ist es Schade, dass die Parteien meistens über Teuerung und Steuern diskutieren. Die Politiker denken dabei wahrscheinlich dass sie mit diesen finanziellen Themen mehr Wähler für sich gewinnen können. Das wird ihnen möglicherweise auch gelingen denn Geld ist ja, wie jeder weiß, für jeden einzelnen lebenswichtig. Aber nicht nur Geld zählt, sondern auch unsere Gesundheit. Mein Eindruck dazu ist, dass die Parteien das Gesundheitswesen sehr wenig angesprochen haben.
Speziell möchte ich noch erwähnen, dass die Migrationspolitik der FPÖ für mich viel zu aggressiv ist. Vor allem ist dieses Thema für sie die Nummer Eins und die anderen Angelegenheiten werden kaum behandelt.
Gut finde ich, dass die Bildungspolitik bei allen großen Parteien ein sehr wichtiger Punkt ist. Die Studiengebühren sollen abgeschafft werden, es soll kostenlose Kindergartenjahre geben und die Wehrpflicht soll abgeschafft werden. Diese Programmpunkte finde ich sehr gut. Das LIF hat einen sehr speziellen Punkt den mehrere Menschen gutheißen sollten. Sie sind gegen die Diskriminierung von gleichgeschlechtlichen Partnerschaften. Meiner Meinung nach ist dieses Thema sehr wichtig, denn ich kann nicht verstehen wie manche Menschen gegen solche Ehen oder Partnerschaften sein können. Jeder Mensch hat das Recht so zu sein wie er ist. Als nächstes möchte ich über die ´Wahlmüdigkeit´ und das angebliche Desinteresse gegenüber der Politik schreiben. Die meisten Leute empfinden es bestimmt als zu Früh, dass die Jugendlichen nun ab 16 wählen dürfen. Ich höre immer wieder wie gesagt wird die Jugend würde sich sowieso nicht informieren und einfach ankreuzen was ihnen gerade so passt.
Vielleicht trifft das bei manchen zu, aber ein Desinteresse ist bestimmt nicht daran schuld.
Ich denke, dass die jungen Leute viel mehr interessierter wären, wenn man mehr politische Bildung an Schulen betätigen würde. Dann wüssten sie um was es bei den verschiedenen Parteien geht und sie müssten sich nicht in ihrer Freizeit informieren. Durch das könnten sie auch eine passende Partei für ihre Wahl finden. Das Problem `Wahlmüdigkeit´ liegt möglicherweise daran, dass einige Bürger denken ihre Stimme würde sowieso keinen Unterschied am Ergebnis zeigen. Allerdings kann ich nicht verstehen wie manchen Menschen unsere Regierung egal sein kann und sie deswegen nicht wählen gehen.
Ich persönlich hatte anfangs überhaupt kein Interesse an Politik und den Wahlen. Aber in der Schule habe ich einiges über die einzelnen Parteien gelernt erfahren und mir so eine Meinung gebildet. Nun finde ich dieses Thema viel interessanter und ich hoffe auf eine gute Regierung.

Samstag, 7. Juni 2008

Gedichinterpretation

Gedicht: Abend. von Andreas Gryphius


Das Sonett "Abend" von Andreas Gryphius behandelt ein sehr typisches Sonett des Barocks, nämlich den Vanitas-Gedanken aber auch gleichzeitig das Momento-Mori-Motiv.
Das Gedicht handelt davon, wie schnell das Leben vorüber geht und das lyrische Ich bittet Gott sich zu ihm in den Himmel zu nehmen.

Im Folgenden werde ich dieses Gedicht genauer analysieren und interpretieren. Das Sonett ist in zwei Quartette mit dem Reimschema abba und in zwei Terzette mit dem Reimschema ccd bzw. eed unterteilt. Als Versmaß wurde der Alexandriner, das heißt ein sechshebiger Jambus, der nach jedem dritten Takt eine Zäsur haben kann, gewählt. Die männlichen und weiblichen Kadenzenm folgen dem Reimschema: mwwm mwwm wwm wwm. Sehr auffällig in diesem Gedicht sind die vielen Ausrufesätze.

Die beiden Quartette bilden gemeinsam den ersten inhaltlichen Abschnitt. Durch die Satzstellungen erhalten einige Attribute eine besondere Betonung. Zum Beispiel: "Der schnelle Tag ist hin; die Nacht schwingt ihre Fahn". Nach dieser verszeile folgt dann ein Enjambement, das heißt der Satz ist noch nicht beendet und geht über zwei Verszeilen. Erkennbar ist auch ein Klimax: "Der Port naht mehr und mehr sich zu der Glieder Kahn." Auch diese Verszeile erhält damit eine auffällige Betonung. Das zweite Quartett besitzt eine Anapher, nämlich: "Ich, du, und was man hat, und was man sieht, hinfahren. Anapher bedeutet eine Wiederholung eines Wortes oder mehreren Wörter am Anfang der Verszeile. Der Sprecher verwendet auch einige Metaphern, wie zum Beispiel "Dies Leben kömmit mir vor als eine Rennebahn." Damit möchte er wohl ausdrücken, wie kurz das Leben sein kann. Eine Assonanz oder Alliteration ist mir in diesen beiden Strophen nicht aufgefallen. Auch rhythmisch gibt es keine Besonderheiten.

Das erste Terzett wendet sich inhaltlich etwas von der ersten und zweiten Strophe ab.
Hier spricht er nicht mehr von der Welt und dem Leben, das schnell vergeht, sondern mehr von sich selbst. Er verwendet dabei auffällig viele Imperative und spricht direkt zu Gott. In der folgenden Verszeile gibt es wieder eine Steigerung, also einen Klimax: "Laß mich nicht Ach, nicht Pracht, nicht Lust, nicht Angst verleiten!" Diese Wörter erhalten wieder eine Betonung. "Nicht Ach, nicht Pracht" ist klanglich auffällig. Also Assonanz auf Vokal A und CH.

Das letzte Terzett erinnert an das "Momento-Mori-Motiv", ein barockes Motiv das mit Tod und Leid in verbindung steht. Das lyrische Ich spricht hier nämlich über seinen "letzten Tag" und will, dass Gott ihn aus der "Finsternis" zu sich nimmt. Rhythmisch beginnt die Strophe genau wie im ersten Terzett. Die Verszeile hat nämlich auch zwei Zäsuren, die durch die Beistriche gekennzeichnet sind.

Dieses Gedicht behandelt eine Idee, die auch heutzutage die Leute noch anspricht. Es erzählt von dem Leben und wie schnell die Zeit vergeht. Auch davon, dass er nicht durch Pracht und Angst in die Irre geführt werden will. Er möchte somit seine Angst vor dem Tod ausdrücken und will, dass Gott mit seinem "ewig hellem Glanz" vor und neben ihm ist, damit seine Angst vergeht.

Abschließend noch einen Gedanken zu diesem Thema. Den Vanitas-Gedanken deshalb, weil der Sprecher auch von der Welt erzählt, wie vergänglich sie sein kann. Er sagt zum Beispiel, "Gleich wie dies Licht verfiel, so wird in wenigen Jahren Ich, du und was man hat, und was man sieht, hinfahren. Das heißt, dass alles Schöne irgendwann zu Ende geht.
Das Gedicht erinnert aber auch, wie schon vorher erwähnt, an das Barocke Motiv "Momento-Mori", weil der Tod mit dem Inhalt oft verbunden wird. Vor allem spricht er oft von seinem Tod und er hofft, dass er nicht einsam auf der Welt zurückbleibt. Die Leute in dieser Zeit waren wahrscheinlich oft mit dem Gedanken befasst, dass die Welt untergehen könnte und sie dann in der "Finsternis" einsam und alleine sterben müssten.
Das Gedicht gefällt mir inhaltlich sehr gut, weil es einem klar macht, dass der "letzte Abend" irgendwann kommen wird und es wird bewusst, wie vergänglich kurz die Zeit zum Leben ist.